Kompetenzfeld

Digitalisierung des Lernen

Die Ergänzung von Lernsettings um digitale Medien ermöglicht in einem stärkeren Ausmaß die Anpassung an die Lernbedürfnisse des Individuums.
Lernen wird mobiler, reagibler und auch kommunikativer. Dadurch wird es möglich, zeit- und ortsunabhängiger, arbeitsplatznäher und bedürfnisorientierter zu lernen.

Die Digitalisierung von Lernsettings ermöglicht in einem stärkeren Ausmaß als bisher die Anpassung an die Lernbedürfnisse des Individuums. Lernen wird mobiler, reagibler und auch kommunikativer. Dadurch wird es möglich, zeit- und ortsunabhängiger, arbeitsplatznäher und bedürfnisorientierter zu lernen.

Die Digitalisierung der Lernprozesse findet heute in allen Lernbereichen statt. Sie ist schon zum Regelgeschäft größerer Bildungseinrichtungen oder Hochschulen geworden, die etwa in virtuellen Klassenzimmern ortsunabhängig Lehr- und Lernveranstaltungen durchführen oder in Videos ihre Lerneinheiten konservieren. Entlang der Veränderungen, die durch die Digitalisierung der Arbeitswelt entstehen, verändern sie zusätzlich ihre Prozesse und Dienstleistungen.

Bildungsdienstleister verändern etwa ihre Strukturen, um effizientere und effektivere Abläufe zu erhalten und größere Kundengruppen zu erreichen und zu erschließen. Gleichzeitig gestalten sie ihre Dienstleistungen neu: Sie erproben Lernsettings unter Einbindung mobiler Anwendungen in der beruflichen Bildung für formal Geringqualifizierte, Auszubildende oder arbeitslose Personen. Unternehmen entwickeln und etablieren Lernmanagement-Systeme, um Qualifizierungsprozesse arbeitsplatznaher auszurichten. Berufsschulen stehen vor der Herausforderung, neben der Implementierung der technischen Infrastruktur auch Unterrichtskonzepte unter Einbindung verschiedener Lernorte über digitale Netzwerke sicherzustellen. Veränderte Anforderungen werden dabei nicht nur an die Medien- oder Selbstlernkompetenz der Lernenden gestellt, die in einem stärkeren Ausmaß selbstorganisiert agieren, sondern auch an das Bildungspersonal, welches sich in einem Rollenwechsel vom Instrukteur zum Lernprozessbegleiter befindet. Oft werden jedoch noch immer digitale Lernszenarien auf Basis traditioneller methodisch-didaktischer Konzepte oder Organisationsentwicklungsmaßnahmen entwickelt. Sie entfalten damit nicht ihre Potentiale, sondern sie bilden nur das traditionelle Lehren des Frontalunterrichts und Kurses digital ab.

Wir erforschen den Wandel non-formalen, formalen und informellen Lernens durch die Digitalisierung, begleiten innovative Digitalisierungsprojekte in der betrieblichen Bildung und geben Anregungen für angepasste und geeignete didaktisch-methodische Konzepte, damit die neuen Möglichkeiten auch in einer digitalisierten Lernwirklichkeit ankommen.

Literatur

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